Nach knapp 1.5 Jahren Flaschenschleppen war es genug. Was hat uns besonders genervt? Die üblichen Nachteile der Flaschenwirtschaft:
Das Tauschen der Flaschen war jedesmal ein Kraftakt, da der Gaskasten im Keller unseres Kastenwagens auch noch um die Ecke zu beladen war.
Im europäischen Ausland gab es wenig bis keine adäquaten Möglichkeiten des Flaschentausches. Jedes Land hat seine eigenen Anschlüsse, Adapter sind notwendig, ein Zoo von verschiedenen Tausch- und
Eigentumsflaschen an Bord war keine schöne Aussicht.
Wenn man mit 100% aufgefüllten Flaschen losfahren möchte, ist man sehr oft gezwungen, noch halbvolle Flaschen wieder zurückzugeben.
Auf dem Caravan Salon in Düsseldorf waren dann die Anbieter von Alternativen erstes Ziel. Nach eingehenden Beratungen vor Ort kam dann für uns nur der Einbau eines Gastanks im Gaskasten in Frage.
Für den Einbau wurde uns Boots Caravan Petersen in Husum empfohlen, von Hamburg aus nur ein Katzensprung. Gesagt, getan. Also bei Hartmut Petersen angerufen und die Lage geschildert. Erste Fotos
und Maße des Gaskastens ermöglichten Materialbestellung vorab, wodurch an einem einzigen Vorort-Termin der komplette Einbau erledigt werden konnte.
Beim Einbau selbst konnte ich von Anfang bis Ende dabei sein. Dass der Tank nahezu bündig in den Gaskasten passt, habe ich mit Erleichterung festgestellt - hat unser Ausbauer doch mit schrägen
Möbelwänden im Gaskasten den Umbau recht anspruchsvoll gestaltet. Für Hartmut Petersen allerdings nichts, was ihn aus seiner fachmännischen Ruhe bringen konnte. Nach gut einem halben Tag war es
vollbracht - Gaskasten drin, Flaschen draußen, als Schulungsmaßnahme für den Kunden gab es noch einen gemeinsamen Besuch der LPG-Tankstelle. Das Volltanken ist nun ein Kinderspiel.
Einziger Wermutstropfen: Ich habe mich ein wenig über mich selbst geärgert: Warum habe ich mir das nicht schon von Anfang an gegönnt?
Die Anlage ist solide ausgestattet. Neben dem Tank und der komfortablen Füllstandsanzeige sind ein Filter und die Crashprotection vorhanden. Letztere sorgt dafür, dass man auch während der Fahrt
legal Heizen darf. Die teure DuoControl zum automatischen Umschalten von zwei Gasflaschen hätte ich mir also eh sparen können, wenn ich es gleich von Anfang an richtig gemacht hätte.
Zum Schluss noch die übliche Frage: Lohnt sich das denn? Nun ja, ein Sparmodell ist das ganze Wohnmobil nicht. Wie will ich den Komfort denn bewerten? Das muss jeder für sich entscheiden.
LPG kostet derzeit rd. 60ct pro Liter, also rund 1,20 EUR je Kilo. Bei 11 Kilo je Flasche spare ich also ca. fünf bis sieben Euro je Flaschentausch, je nach Kurs, zu dem ich die Flasche tauschen
könnte. Es kann sich jeder selbst ausrechnen, wie lange er dafür Heizen und Kochen müsste. Andererseits: Der Komfort, mal eben irgendwo in Europa an eine LPG-Tankstelle zu fahren und wieder (bei
uns 18kg Gas) vollzutanken, das ist für uns unbezahlbar.
Wir sind vor und nach dem Einbau sehr gut mit Hartmut Petersen gefahren. Wer aus Norddeutschland kommt, hat hier die besten Karten.